Spendenübergabe an die Witwe Anastasia Sirich und ihre zwei kleinen Söhne – Nowohrad-Wolynskyj am 15.10.16 – Bericht 43/2016

Familie Sirich haben wir im Jahr 2015 kennengelernt. Wir besuchten sie persönlich am 31. März 2015 um ihnen die für sie gesammelten Spenden zu übergeben. Den damaligen Bericht könnt ihr hier nachlesen: Spendenübergabe am 31.05.2015, Bericht 17/2015

Heute ist der 15. Oktober 2016, und für uns ist eine Reise nach Nowohrad-Wolynskyj geplant. Wir warten nur auf unseren Fahrer Oleksandr, der meinen Sohn und mich dorthin bringt. Um 18:00 Uhr kommt Oleksandr, und wir fahren endlich los. Die Volontärin Svitlana Kruchok wartet schon vor Ort auf uns. Da wir kein Navi haben, brauchen wir zwar etwas mehr Zeit, um die richtige Adresse zu finden, aber Ende gut – alles gut, dachte ich mir damals.

Im Gespräch mit Svitlana kommt raus, dass die Kriegswitwe überhaupt nicht weiß, dass Besuch aus Deutschland komm, da sie vorher nicht erreichbar war. Bei meim Versuch die Witwe anzurufen geht sie zum Glück ans Telefon. Da sie auch unterwegs ist, kann sie mich nur schlecht verstehen und sagt, dass sie sich zurückmelden wird. Also heißt es erstmal warten und bangen und hoffen, dass unser Treffen doch noch zustande kommt und dass wir nicht umsonst so weit gefahren sind.

Nach ca. 15 Minuten meldet Anastasia sich zurück und ist erfreut darüber, dass wir sie besuchen wollen. Allerdings ist sie zur Zeit nicht bei ihren Schwiegereltern auf dem Dorf sondern befindet sich mit ihren Kindern in der Stadt Nowohrad bei ihrer Mutter, während im Dorf das Haus von innen gestrichen wird. Sie gibt uns eine Adresse durch, und wir fahren los. Nach einigem hin und her werden wir endlich fündig, und da steht sie schon an der Straße und wartet auf uns.

Bevor wir am Ziel ankommen, fangen wir schon im Auto an uns zu unterhalten. Anastasia erzählt uns, warum sie hier ist und über die Probleme, die sie zu bewältigen versucht. Man merkt sofort, sie möchte sich den Schmerz und die Ungerechtigkeit aus der Seele reden. Tief im Gespräch verwickelt betreten wir das ganz kleine Haus ihrer Mutter. Von außen sah es zwar ok aus, aber von innen … ganz, ganz alt und sehr renovierungsbedürftig.

Drei Generationen leben in diesem Haus, hier gibt es keinen Platz für die Witwe und ihre beiden Söhne. Jetzt verstehe ich auch, warum sie sich damals für ein Leben auf dem Dorf bei ihren Schwiegereltern entschieden hatte.

Eine eigene Wohnung, die sie bekommen sollte, hat sie leider immer noch nicht bekommen. Sie hat immer wieder die Behörden aufgesucht, aber immer wieder bekam sie zur Antwort, dass sie sich doch noch gedulden solle. Eine einmalige Auszahlung hat sie inzwischen erhalten, und die Kinder sowie auch sie selbst erhalten eine Witwen- bzw. Waisenrente.

Während des Gesprächs möchten die beiden Jungs immer bei ihrer Mutter sein, denn ohne Mama geht hier wohl garnichts. Beide Kinder werden demnächst eine Sprachtherapie besuchen. Anastasia wird auch bald anfangen als Malerin zu arbeiten.

Etwas Schönes hat diese Familie dieses Jahr dennoch erlebt, denn sie waren im Urlaub am Asowschen Meer, im Ort Kyriliwka. Zwar mussten sie selber die Anreisekosten übernehmen, aber die Unterkunftskosten wurden zumindest gespendet. Einen zweiten Urlaub verbrachte die Familie in den Karpaten. Fünf wunderschöne Tage, die komplett gespendet wurden.

Über Behördengänge kann Anastasia stundenlang sprechen. Es ist unmenschlich, was ihr nach dem Tod ihres Mannes alles widerfahren ist (Link für den gefallenen Soldaten im “Buch der gefallenen Helden”). Beamte erniedrigten die junge Witwe sehr oft, und ihr wurde sogar schon mal gesagt: „Wer bist du überhaupt, warum kommst du zu uns?!“ Das alles tut ihr unheimlich weh.

Es ist schon 21:00 Uhr abends, bei dem ganzen Reden und Zuhören haben wir nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Daher gehen wir nun zur Spendenübergabe über. Die

Kriegswitwe Sirich Anastasia erhält für ihre Söhne einen Unterstützungsbetrag in Höhe von 400,00 € ausgezahlt. Sie sagt sofort, dass sie das Geld auf die Seite legen wird, weil die Jungs eine Kinderzimmerausstattung benötigen, sobald sie die versprochene Wohnung erhalten werden. Das Geld wird sie dafür aufheben.

Sie sagt für unsere Spender: „Liebe Menschen, ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Hilfe, Danke, dass Sie mich und meine Söhne nicht vergessen haben. Ich bin zutiefst gerührt und konnte mir niemals vorstellen, dass uns Menschen aus Deutschland helfen würden. Danke für alles!“

Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

Spenden bitte über PayPal: hilfsprogramm.de.ua@gmail.com

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Herzlichst Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

Spendenübergabe an Witwe Nadija und ihre Töchter Hanna und Oleksandra – 14.10.2016, Radomyschl – Bericht 42/2016

Die Familie Nasartschuk haben wir am 30.03.2015 besucht, den damaligen Bericht könnt ihr hier nachlesen: Bericht 11/2015

Was hat sich seitdem im Leben der Kriegswitwe verändert? Ich bin sehr neugierig und freue mich sehr, dass ich alle drei Mädels gleich treffen werde.

Eine ganz tolle Nachricht, die Witwe Nadija (30) und ihre Töchter Hanna und Oleksandra haben jetzt ein eigenes Häuschen! Zwar muss es renoviert werden, und das nicht gerade wenig, das Grundstück muss sauber gemacht werden, usw., aber sie leben jetzt allein. Alle drei Mädels strahlen wie ein Sonnenschein und zeigen uns alles. Das Haus wird auch von ihnen umgebaut, viel Arbeit sehe ich hier, und mir ist sofort klar, dass diese Familie unsere/Eure Hilfe braucht, denn alleine würden sie es nie schaffen. Der kleiner Entschädigungsbetrag, den sie bekommen haben, wurde komplett für den Kauf dieses Häuschens verwendet.

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Nadija ist überglücklich und sagt: „Irgendwie wird es schon, wichtig ist, wir leben allein, wir können machen was wir wollen, und keiner kann uns hier mehr rauswerfen. Die Mädchen kommen nun auch endlich zur Ruhe.“ Nadija arbeitet zur Zeit als Putzfrau in einer Schule, aber ihr Gehalt ist einfach peinlich. Gleichzeitig besucht sie eine Weitebildung und lässt sich zur Buchhalterin ausbilden; Jeden Tag ist sie von 8 Uhr morgens bis 16 Uhr abwesend. Die Mädchen bewältigen den Tag ohne Mutter bisher sehr gut.

Hanna ist jetzt neun Jahre alt und besucht die 4. Klasse. Sie sagt, dass das Lernen ihr sehr schwer fällt.

Oleksandra ist zwölf und besucht die 7. Klasse. Sie hilft tatkräftig im Haushalt mit und passt auf ihre kleine Schwester auf. Die kleine Hanna ist etwas rebellisch und verteilt schon manchmal den Jungs ein paar Prügel, wenn die sich mit ihr oder ihren Freundinnen anlegen 😉 . Beide sind sehr nette Mädchen, die man nur ins Herz schließen kann.

Sie sind sehr freundlich und offen, erzählen viel, und es macht auch Spaß, ihnen einfach zuzuhören. Dieses Jahr waren sie in Odessa am Meer, das war ein richtig tolles Geschenk für die Familie. Im Sommer waren sich auch im Kinderlager „Artek“ in Kyiw. Alle Reisen wurden durch Freiwilligenorganisation mit Spenden finanziert! Nadija ist sehr dankbar für jegliche Unterstützung die sie bekommt.

In der Schule, die die Mädchen besuchen, hängt eine Gedenktafel für ihren Vater Mykola Nasartschuk. Jeden Tag sehen sie ihn, wenn sie die Schule betreten. Allerdings finden sie es doof, dass einige Lehrer manchmal sagen: „Benimm dich gut, denn dein Papa sieht alles.“

Unsere Zeit mit dieser Familie vergeht einfach viel zu schnell, denn es gibt so viel, was sie uns so gerne erzählen möchten, und so werden wir dann auch zum Essen eingeladen. Oleksandra schlief letzte Nacht nur sehr wenig, denn als sie erfuhr, dass Besuch aus Deutschland kommt, fing sie an zu backen, sie wollte etwas besonderes machen, und es gelang ihr, uns ins Stottern zu bringen. So leckeres Gebäck, habe ich noch nie gegessen – und alles war so kreativ gestalten. Großen Respekt und herzlichen Dank liebe Oleksandra!

Ich werde jetzt nicht alles hier beschreiben, was wir zu essen bekamen, aber es war wirklich köstlich. Und jetzt, wenn ich diesen Bericht schreibe, kommt mir allein durch die Erinnerung der Geruch und das wunderschöne Gesicht von Oleksandra vor Augen, wie sie dastand und auf uns, Oleg Boyko, den Fahrer Oleksandr, meinen Sohn und mich wartete, um zu sehen, wie uns das Essen schmecken wird.

Die ganze Zeit während unserer Unterhaltung hielt sich die Mutter von Nadija im Hintergrund, aber bei Tisch konnten wir uns auch mit ihr etwas unterhalten. Manchmal kommt sie vorbei und versucht, ihrer Tochter zur Hand zu gehen.

Da wir irgendwann auch wieder von Radomyschl nach Schytomyr zurückfahren müssen, gehe ich zur Spendenübergabe über und zahle im Namen des Vereins und all den Spendern an Nadija für die beiden Mädchen einen Hilfsbetrag in Höhe von 400,00 € aus. Alle drei bedanken sich ganz herzlich für eure Hilfe und senden liebe Grüße an alle.

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Wir gehen raus und schauen uns draußen noch ein wenig um. Ja, es ist viel Arbeit hier. Wir können nur hoffen, dass dieser Bericht von vielen gelesen wird und, dass viele Menschen danach spenden werden, damit diese Familie hier irgendwann wirklich ein schönes Heim haben kann.

Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

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Herzlichst Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

Spendenübergabe an Witwe Oksana Sajets und Tochter Oleksandra – Schytomyr, 12.10.2016 – Bericht 38/2016

Die Familie Sajets haben wir während unseres Aufenthalts im Oktober 2015 im Gebiet Schytomyr kennengelernt. Die Familie befand sich zum damaligen Zeitpunkt in einer Notsituation, und da damals recht gut gespendet wurde, konnten wir sofort helfen. Den Bericht könnt ihr hier nachlesen: Bericht 55/2015.

Nach einem Jahr schauen wir wieder bei der Familie vorbei, um nachzuhören, wie es ihnen geht und um erneut eine Hilfszahlung aus Deutschland abzugeben. Die Kriegswitwe Oksana Sajets (32) und ihre Tochter Oleksandra (9) warten schon auf uns. Noch bevor wir ins Haus gekommen sind, befinden wir uns schon tief im Gespräch. Oleksandra ist sehr offen und erzählt recht viel, über ihre Schule und wie es ihr so geht und was sie im Laufe dieses Jahres erlebt hat.

Zehn wunderbare Tage verbrachte die Familie in der Stadt Odessa, und es war wohl schön und wunderbar! Die nächste Reise ging dann nach Polen: Oleksandra hat schöne Erlebnisse von der Reise mitgebracht und war überglücklich. Danach kam noch eine Einladung nach Lwiw, wo sie auch eine sehr schöne Zeit verbrachten. Mutter und Tochter erzählen darüber mit großer Begeisterung. Oksana lässt ihre Tochter auch los und erlaubt ihrer Tochter an allen Veranstaltungen teilzunehmen. „Sie soll viel erleben und sehen! Ich bin so dankbar allen Menschen gegenüber, die meiner Tochter so etwas ermöglicht haben!“ Alle Reisen wurden gespendet!

Oleksandra bekam auch ein Haustier, nämlich einen ganz knuffigen Hund, der Bonifazij heißt. Sie schmust ständig mit ihm, und der Kleine lässt alles mit sich machen :-).

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Oksana arbeitet elf Stunden am Tag als Verkäuferin, und über ihren Lohn muss ich hier nicht wirklich schreiben, denn mittlerweile wisst ihr, wie niedrig die Gehälter in diesem Land sind. Oleksandra erhält eine Waisenrente, dennoch ist es sehr schwer für diese kleine Familie, über die Runden zu kommen. Vor Kurzem haben sie das Grab des Verstorbenen besucht und haben einen Grabstein für ihn aufgestellt. Das war sehr teuer, aber Oksana sagt, dass es ihre Pflicht war und, dass sie es auch nicht anders wollte!

Dass die Mama den ganzen Tag auf der Arbeit ist, geht an Oleksandra nicht unbemerkt vorbei, denn es ist für sie sehr schwer, damit klar zu kommen. Aber Oksana sieht keinen anderen Ausweg.

„Wer soll mein Kind jetzt ernähren und alles Nötige besorgen, wenn nicht ich!? Das ist auch alles sehr schwer für mich, und ich denke ständig auf der Arbeit an meine Tochter, aber wir müssen einfach lernen, mit dieser Situation umzugehen.“

Die kleine Familie kann weiterhin bei der Schwiegermutter leben, da die Beiden sich ja auch an allen Nebenkosten beteiligen. Sie sind sehr froh darüber, dass sie vorerst ein Dach über dem Kopf haben. Wie es weitergehen wird, weiß keiner hier. Sie leben hier und  heute und bauen vorerst keine Pläne für Luftschlösser in der Zukunft.

Der heutige Tag war sehr lang für uns alle, und die Familie Sajets möchte sicherlich auch endlich zur Ruhe kommen, daher gehen wir zur Geldspendenübergabe über und zahlen an Oksana für Oleksandra einen Hilfsbetrag in Höhe von 300 € aus. Die beiden bedanken sich sehr herzlich bei allen Spendern aus dem fernen Deutschland für diese tatkräftige Unterstützung und bitten uns an alle Spender einen lieben Gruß auszurichten.

Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

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Herzlichst Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

 

 

Spendenübergabe an die Witwe Olga Masur und ihre zwei Kinder – Schytomyr, 12.10.2016 – Bericht 37/2016

Die Kriegswitwe Olga Masur (34) ist berufstätig, also passen wir unseren Termin an ihren Tagesablauf  an. Unser im Oktober 2015 geplantes letztes Treffen kam damals leider nicht zustande, und daher freue ich mich, jetzt sie und die beiden Kinder, Viktoria (8) und Nikolaj (13), zu treffen. Kennengelernt hatten wir uns im März 2015. Den Bericht von damals könnt ihr hier nachlesen: Bericht 1/2015.

Die Lebensumstände dieser Familie entwickeln sich positiv, und so treffen wir uns bei ihr Zuhause und nicht im Wohnheim, in dem sie früher wohnten.

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Sie hat jetzt eine eigene Wohnung, die 64 qm groß ist. Diese Wohnung erhielt sie im März 2016. Da gab es zwar auch Probleme, aber die Kriegswitwe kämpfte um ihre Rechte und die ihrer Kinder. Sie bestand darauf, dass sie bekommt, was ihr zusteht. Jedes Kind hat jetzt ein eigenes Zimmer, sie selbst benutzt das Wohnzimmer, in das sie eine Schlafcouch gestellt hat, die über den Tag zusammengeklappt wird, damit die Kinder den Raum tagsüber frei benutzen können. Meine Begleiter sitzen im Wohnzimmer und wir in der Küche, damit wir uns ungestört unterhalten können.

Seit unserem letzten Treffen hat sie sich sehr verändert, denn sie traut sich mehr und lässt sich nicht mehr alles gefallen. „Ich habe keine Wahl! Ich muss stark sein, da wo es sein muss. Es gibt keinen anderen Ausweg!“, sagt sie mir. Ich freue mich über diesen Wandel in ihr, und die Ängste die ich vorher hatte, verfliegen sehr schnell während unseres Gesprächs. Vor mir sitzt eine sehr starke Frau!

Die Wohnung liegt sehr gut, denn die Schule ist ganz in der Nähe, und die Arbeitsstelle ist auch zu Fuß erreichbar, so kann sie immer schnell vorbeischauen, falls etwas passiert. Die Kinder sind selbständiger geworden, denn Olga arbeitet von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends.

Trotz allem schafft sie alles, die Wohnung ist sehr gemütlich eingerichtet, und die Kinder sind sehr gut versorgt. Viktoria ist der gleiche Sonnenschein wie damals, und Nikolaj befindet sich gerade in der Pubertätsphase. Es ist nicht immer leicht, aber Olga sieht nur das Positive und lebt es auch aus.

Die kleine Viktoria ist erkältet, und daher führe ich unser Gespräch schneller zu einem Ende und gehe über zur Spendenübergabe. Die beiden Kinder erhalten einen Unterstützungsbetrag in Höhe von insgesamt 400,00 €.

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Olga bedankt sich sehr für die Hilfe, die ihre Kinder bekommen. Wir gehen zu Tür, umarmen uns ganz herzlich zum Abschied und gehen.


Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

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Spendenübergabe an die Witwe Ksenija Ameltschakowa mit zwei Kindern – Schytomyr 12.10.2016 – Bericht 36/2016

Zum ersten Mal haben wir die Witwe Ksenija(42) im Oktober 2015 persönlich getroffen. Den Bericht von damals könnt ihr hier nachlesen: Bericht 48/2015 vom 8.10.2015, zuvor hatten  wir schon in einem Spendenaufruf über ihren Fall geschrieben.

Unser heutiges Treffen mussten wir auf etwas später verlegen, denn am Morgen ging es ihr schlecht. Sie leidet an Migräne, und natürlich haben wir dafür vollstes Verständnis, daher haben wir unseren Besuch auf den Nachmittag verlegt. Am Nachmittag riefen wir die Witwe an, und sie sagte, dass wir jetzt kommen konnten.

Als wir da sind, begrüßen wir uns nicht wie Fremde, manchmal hat man das Gefühl, dass man erst gestern aus diesem Haus raus kam. Und so füllte sich die kleine Wohnung mit Menschen, Kinder spielten miteinander, und wir saßen am Tisch und unterhielten uns. Die älteste Tochter, Elisaweta, kam auch zu uns und nahm sehr gerne am Gespräch teil. Das freute mich sehr, weil sie damals viel zurückhaltender war.

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Elisaweta ist 14 Jahre alt, besucht die Schule, und gerade am Vortag war sie aus dem Urlaub zurückgekommen, der ihr durch die Ehrenamtlichen ermöglicht wurde. Sie verbrachte zehn wunderbare Tage in Schottland. Am Anfang fiel ihr die Trennung von ihrer Mutter und ihrem Bruder sehr schwer, aber dann fühlte sie sich mehr und mehr dort wohl. Am Ende wollte sie gerne ein wenig länger dableiben, aber die Liebe zu ihrer Familie war dann doch stärker.

Ich frage sie, was ihr dort gefiel, und sie sagte ganz klar und deutlich:

„Mir hat vieles dort gefallen, die Menschen wie sie sich verhalten haben, denn sie waren sehr freundlich und höflich. Bei uns in Schytomyr ist das alles nicht so. Die Straßen waren sauber, die Häuser waren richtig schön, und alles war so gepflegt. Ich habe ganz schnell neue Freundschaften geknüpft und hoffe, dass sie sich weiterentwickeln. Die Familie, in der ich lebte, war sehr lieb zu mir, das tat auch sehr gut, so herzlich aufgenommen zu werden.“

Hier in Schytomyr geht Elisaweta nicht so oft raus, sie hat zwar ein paar Freunde, aber am liebsten verbringt sie ihre Freizeit zuhause, denn ihr Bruder Gleb (4) lässt nicht zu, dass sie sich langweilt. Die Schule macht dem Mädchen zu schaffen, manche Fächer sind sehr schwer zu bewältigen, aber sie gibt nicht auf und übt sehr viel und fleißig.

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Gleb ist ganz der Gleiche geblieben, ein Wirbelwind, Energie ohne Ende, und er lacht sehr viel, ich höre nur noch seine Stimme. Er tobt sich gerade aus, und da mein Sohn (14) und der Sohn (6) der Witwe Natalja Ewpak auch dabei ist, spielen die Jungs sehr gut zusammen. Es ist richtig laut, ;-).

Das alles stört die Witwe Ksenija nicht. Sie ist ein sehr gastfreundlicher Mensch. Zwischendurch geht sie ins Wohnzimmer und bietet meinen Begleiterinnen verschiedene Köstlichkeiten an, die dann alles verputzen, :-). Eine Stunde vorher hatten sie noch über Gewicht und die Figur gesprochen und worauf man aufpassen sollte. Das alles bringt auch mich zum Lachen.

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Die Familie war dieses Jahr zwei Mal gemeinsam unterwegs, sie waren 14 Tage in den Karpaten und in Odessa fünf Tage in Urlaub. In Odessa gefiel es ihnen besser, denn dort gab es das Meer, und Gleb hatte richtig Spaß gehabt. Ksenija zeigt mir Fotos – was für eine Ausstrahlung sie auf dem Foto hat! Da merkt man, dass es ihr dort sehr gut ging. Beide Urlaube waren gespendet. Sie träumen, dass sie irgendwann genug Geld haben, um noch mal nach Odessa zu fahren.

Ksenija arbeitet als Krankenschwester in der Kardiologie, für diesen harten und verantwortlichen Job erhält sie einen Lohn in Höhe von ca. 1600 UAH – umgerechnet ca. 55 €. Sie ist schon seit zwanzig Jahren Krankenschwester. Sie liebt diese Arbeit, nur leider ist die Bezahlung – auch für ukrainische Verhältnisse – wirklich schlecht!

Denn die Preise für alles steigen,  und mit zwei Kindern ist es nicht einfach, alleine alles zu geben, was sie sich für ihre Kinder wünscht.

Sie sagt: “ Ich kann jetzt nur auf mich zählen! Es ist sehr schwer, nur Dank meiner Kinder versuche ich das Ganze zu überstehen. Die Demütigungen der Behörden, meine Hilflosigkeit, das Leid und der Schmerz der so tief in mir ist. Nur meine Kinder geben mir die Kraft und positive Emotionen!“

Ich möchte die Witwe nicht weiter stören, denn ich sehe, dass es ihr insgesamt nicht so gut geht, und gehe deshalb zur Spendenübergabe über. Im Namen aller Spender und dem Verein zahle ich an Ksenija für ihre Kinder 400,00 € aus.

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Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

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Herzlichst Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

Spendenübergabe an die Kriegswaisen Iwan und Oleksandra in Wolodymyr Wolynski – Anfang Oktober 2016 – Bericht 34/2016

Nach unserem Spendenaufruf 7/2016 vom 11. September waren trotz der kurzen Zeitspanne erfreulicherweise einige Spenden zusammengekommen, die wir (Julia Kosinczky, Klaus H. Walter und Jörg Drescher) auf unserer Auszahlungsreise durch Wolhynien den beiden Kindern und ihrer Großmutter Anna Golowina überbringen konnten.

Nach unserem Besuch bei Nadija Uporowa (siehe Bericht 27/2016) war diese so freundlich, uns den Weg zum Haus der Großmutter der beiden Kriegswaisen zu zeigen – Google Maps hatte leider für diesen Stadtteil von Wolodymyr Wolynski keine Straßenbezeichnungen, so dass auch ein Navigationsgerät den Weg nicht gefunden hätte.

Anna Golowina hatte sich kurz freigenommen – sie arbeitet als Krankenschwester in einer Schule – und prompt kam während unseres Besuchs ein Anruf aus der Schule, ein Kind habe sich (leicht) verletzt, so dass wir unseren Besuch auf ein Minimum beschränken mussten. Sowohl Iwan als auch Oleksandra waren aber zuhause und freuten sich über die mitgebrachten Haribo-Tüten.

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Der Vater dieser Kinder, der 33-jährige Dmitri Golowin aus der Stadt Wolodymyr-Wolynskyj ist einer derjenigen, die ihr Leben für die Freiheit und die Einheit der Ukraine gaben. Er war (nach einer Scheidung und dem Wegzug der Mutter nach Moskau) alleinerziehender Vater von zwei Kindern – dem jetzt zwölfjährigen Iwan und der achtjährigen Oleksandra. Als er einen Einberufungsbefehl vom Militär bekam, widersetzte er sich nicht und gab auch nicht an, dass er alleinerziehender Vater war. „Wer sonst schützt uns?“ sagte er mit Überzeugung zu seiner Mutter, die ihren Sohn gebeten hatte, nicht in den Krieg zu gehen. Aber jetzt ist die Großmutter Anna Golowina die einzige Person, die sich um die Enkelkinder kümmern kann, denn Dmitri Golowin fiel am 1. Februar 2015 in Troizke bei Debalzewe. (Sein Eintrag im „Gedenkbuch der Helden“ – ukrainischsprachig)

Wir übergaben der Großmutter für die beiden Waisen den Gesamtbetrag von 600.- Euro aus den für die beiden eingegangen Spenden (und dann aufgerundet):


Wir danken ganz herzlich für Ihre bisherige Unterstützung, Ihr tolles Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und Waisenkinder in der Ukraineso dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

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Herzlichst

Klaus H. Walter, Julia Kosinczky und Jörg Drescher für das Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.”

Spendenübergabe an Witwe Lesja Ruda – Schytomyr 12.10.2016 – Bericht 33/2016

Ich war schon sehr gespannt auf dieses Treffen, weil ich sehr oft an Lesja zurückdenken musste. Über das erste Treffen am 30.03.2015 könnt ihr hier nachlesen: Bericht 12/2015.

Für den heutigen Tag sind insgesamt fünf Treffen in der Stadt Schytomyr vereinbart. Es läuft nicht alles nach Plan, denn Oleg Boyko arbeitet jetzt als Verkäufer und kann mich während meiner Reise nicht begleiten, und unser Fahrer Alexander, der uns immer herumfuhr, ist auch nicht verfügbar. Die Nervosität steigt in mir, ich werde immer unsicherer, denn die Spender und der Verein haben mir diese Aufgabe anvertraut, und gerade stehe ich hier und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Mein Telefon klingelt, Oleg Boyko ist dran und sagt, dass wir uns startklar machen sollen, denn gleich würde jemand kommen, um uns abzuholen. Alex und ich gehen nach unten, und dann kommen uns auch schon Olga Litwin und die Witwe Natalija Ewpak entgegen, die wir an diesem Tag kennenlernen. Natalija Ewpak hatte von unserem Problem erfahren und sich bereit erklärt, uns mit ihrem Auto den ganzen Tag herumzufahren. Dafür möchten wir uns im Namen des Verein EuroMaidan NRW e.V. bei der Kriegswitwe Natalija Ewpak ganz herzlich für diese tatkräftige Unterstützung bedanken!

Lesja Ruda ist 28 Jahre alt, und wir treffen uns in ihrem Zuhause in Schytomyr, wo sie am 1. Dezember 2015 eine 19 qm große Wohnung für sich und Jegor (4) erhalten hat. Ihre Wohnung besteht aus einem Zimmer, das sehr geräumig ist. Die Küche ist ziemlich klein. Wir setzen uns ins Wohn- und gleichzeitig Schlafzimmer.

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Jegor ist nicht Zuhause, denn er ist im Kindergarten, welchen er seit September 2016 besucht.

Ab  2017 wird Lesya arbeiten gehen, und dann wird es den Beiden finanziell auch besser gehen, aber derzeit ist die Situation immer noch angespannt. da an allen Ecken und Kanten noch etwas fehlt. Die Renovierung war sehr teuer, die nötigen Möbel hat sie aber auch schon besorgt.

Dennoch macht das alles hier Lesya nicht glücklich, denn sie vermisst ihr Dorf, die Menschen, die sie dort kannte, und menschlicher Umgang generell. Hier in der Stadt ist alles anders, es gab sogar schon Probleme im Kindergarten, weil die erwartet hatten, dass Lesja Schmiergeld zahlt. Das hat sie aber nicht getan und hat das Problem auf ihre ehrliche Art geregelt. Am Wochenende fährt sie immer zu ihren Eltern, die Fahrt dahin dauert zwar über eine Stunde, aber das ist ihr egal, denn dort fühlt sie sich wohl. Die Menschen sind verständnisvoll zu ihr, jeder grüßt jeden und nimmt sich Zeit für ein Gespräch. Sie versteht nicht, warum die Menschen und Behörden in der Stadt sich so abweisend gegenüber anderen verhalten. Das zerreißt ihr das Herz, welches sowieso schon von unendlichem Schmerz erfüllt ist. Sie hat so das Gefühl, als ob ihr Leben stehen geblieben sei. Sie vermisst ihren Ehemann so sehr. Alles hier ist ihr nicht lieb genug.

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Wir gehen zur Spendenübergabe über, und im Namen des Verein übergeben wir an Lesja 300,00€ für Jegor. Sie bedankt sich herzlich für diese Hilfe, die sie auch sehr gebraucht hat.

Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

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Herzlichst

Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

Spendenübergabe an Olga Litwin – Schytomyr am 11.10.2016 – Bericht 32/2016

Wir sind gerade in Schytomyr angekommen. Schnell checken wir in unserem Hotel ein, bringen uns selbst in Ordnung, und dann ist schon unser erstes Treffen mit Sofia Antonowa und Olga Litvin vereinbart. Olga kommt zu uns ins Hotel und holt uns ab, zusammen mit meinem Sohn gehen wir danach zu ihr nach Hause.

Die drei vorherigen Berichte könnt ihr unter diesen Links nachlesen: Bericht 36/2015 vom 08.07.2015, Berichte 59/2015 vom 10.10.2015 und Bericht 12/2016 vom 27.02.2016.

Sofia ist richtig groß geworden, gewachsen, sie ist nicht mehr das verspielte kleine Mädchen. Sie ist ruhig und richtig zurückhaltend geworden. Sie zeigt uns ihren Hund, der „Knopa“ heißt. Sie ist sehr glücklich darüber, dass sie jetzt ein Haustier hat. Die beiden essen und schlafen zusammen. Knopa ist auch ziemlich verwöhnt ;-). Sofia besucht jetzt die 2. Klasse. Sie ist richtig gut in der Schule und erzählt und zeigt. was sie alles da lernt und wie schwer die Aufgaben sind. Dieses Jahr war sie ziemlich viel unterwegs mit ihrer Mutter, hat schöne Urlaube und Ausflugsziele gehabt und während dieser Reisen schöne Dinge erlebt.

Olga Litwin ist im Sommer einer Initiative von Kriegswitwen beigetreten und leitet jetzt eine Filiale dieser Vereinigung in Schytomyr. Eine schöne Initiative, denn sie hilft Familien, die ihre Angehörigen durch den Krieg verloren haben, aufgetretene Fragen zu beantworten und organisiert Ausflüge und Reisen im Land für Witwen und Waisen. Insgesamt hat Olga im diesem Jahr sehr viel geschafft. Sie musste viele Male vor Gericht auftreten, um die Rechte und die Interessen ihrer Tochter zu verteidigen und manche Sachen auch einfach nur klarzustellen.

Olga Litwin erhält vom Verein EuroMaidan NRW e.V. einen letzten Spendenbetrag in Höhe von 150,00€ ausgezahlt, der sich durch die von ihr gefertigten Schäfchen und Äffchen angesammelt hatte. Und für uns wird es auch langsam Zeit, uns von der Familie zu verabschieden und zurück ins Hotel zugehen.

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Spendenübergabe an Witwe Marina Chumak und ihren Sohn Witalij Gontscharenko – Melitopol, 9.10.2016 – Bericht 31/2016

Wir kennen Marina bis jetzt nur vom Telefon, also ist dies unser erstes persönliches Treffen mit ihr und dem kleinen Witalij. Bevor wir wieder durch die ganze Stadt wandern müssen, bestellen wir uns ein Taxi und lassen uns zu ihr nach Hause fahren. Unser Treffen ist auf den Nachmittag gelegt worden, da die junge Witwe am Abend zuvor erst aus der Stadt Saporischschja zurückkam, wo ihr Sohn ärztlich behandelt wird.

Uns, meinem Sohn und mir, wird die Tür von einer ganz jungen Frau geöffnet. Sie empfängt uns ganz herzlich und offen. Wir betreten eine Drei-Zimmer-Wohnung und lassen uns in der Küche nieder, wo wir uns um den Tisch herum setzen und auch recht schnell ins Gespräch miteinander kommen.

Marina ist erst 24 Jahre alt. Eine sehr junge und bildhübsche Frau, die zuerst ganz normal wirkt. Wenn man jedoch tiefer schaut, verbirgt sich aber hinter ihrer Fassade viel Schmerz und Leid. Diese Wohnung gehört ihr nicht, sie lebt hier bei ihren Eltern. Aber nicht nur sie wohnt hier, denn sie hat noch fünf Geschwister. Ihre Mutter hatte sogar einen Orden als Mehrlingsmutter bekommen. Also wohnen hier auch noch ihre Schwester und deren Tochter. Privatsphäre hat hier keiner. Marina schämt sich auch sehr dafür und sagt:“ Meine Eltern haben uns großgezogen und jetzt ist eigentlich die Zeit gekommen, wenn wir Sie unterstützen sollten, aber es läuft alles ganz anders, und sie müssen uns weiterhin unterstützen. Ich hoffe, dass ich irgendwann meiner Mutter all die Liebe und Aufmerksamkeit, die sie uns gibt, zurückgeben kann.“

Sie ruft nach ihrer Mutter und bittet sie auch, uns ihren Orden zu zeigen. Sie strahlt und umarmt ihre Mutter ganz liebevoll.

Ich frage sie, ob sie mir ein wenig über ihren verstorbenen Mann erzählen möchte, denn im Netz fand ich nicht viel über ihn. „Ja natürlich!“ sagt sie und erzählt ihre Lebensgeschichte mit Bogdan. Bogdan Gontscharenko war 24 Jahre alt, als er am 13.04.2015 in Awdijiwka in der ATO-Zone ums Leben kam. Kennengelernt hatten sie sich, als beide gerade mal 17 Jahre alt waren. Sie machte damals eine Ausbildung als Buchhalterin, er wollte gerne im Baubereich arbeiten. Sie erzählt sehr viel über ihn, erzählt auch mit sehr großer Begeisterung, bis ihr die Tränen kommen und sie bitterlich anfängt zu weinen.

„Wir waren schon zusammen, als er in die Armee einberufen wurde. Nach neun Monaten kam er zurück, und wir haben angefangen zusammen zu leben. Ich habe ihn sehr geliebt, leider haben wir uns damals noch nicht so gut verstanden und stritten uns oft. Wir waren so unerfahren…“

Sie bricht schon wieder in Tränen aus. Sie würde so gerne alles ändern, und das wollte auch Bogdan, denn er liebte seine Frau und seinen Sohn wirklich sehr.

Das hatte diese kleine Familie vor, aber leider wurde ihnen diese Möglichkeit entrissen!

Bogdan beschloss, in die ATO-Zone zu gehen um die Souveränität seines Landes zu schützen. Während er dort war, wurde sein Sohn krank, sie mussten das Kind ins Krankenhaus bringen, wo er im Krankenbett liegen musste, denn die Ärzte mussten ihn an einen Tropf legen. Die junge Marina war damit überfordert, und Bogdan gab ihr Kraft in dem er sie so oft er nur konnte anrief. Er versprach ihr, dass er gesund nach Hause kommen wird, dass er alles ändern wird, wenn er da ist, und dass sie noch viel Zeit miteinander haben werden. Er entschuldigte sich bei ihr für all den Schmerz, der durch Streitereien entstanden war. Er sagte ihr, dass er seine Familie ganz doll lieb hat.

Nur zwei Tage später wurde Marina von der Schwester des Verstorbenen angerufen, die ihr mitteilte, dass Bogdan ums Leben gekommen war. Sie konnten ihn nicht sofort beerdigen, da sein Körper durch eine Explosion verbrannt war, und so wurde er erst am 22.06.2016 beerdigt. Viele DNA-Tests mussten durchgeführt werden, bis es fest stand, dass es sich bei der Leiche wirklich um Bogdan handelte.

Marina hatte keine Zeit für sich und zu trauern, denn sie muss sich um ihren kranken Sohn kümmern. Witalij ist gerade mal vier Jahre alt und leidet unter Autismus. Viele Untersuchungen wurden durchgeführt, und die junge Witwe wusste nicht mehr, was sie machen sollte. Über ihr Problem erfuhren Kollegen von Bogdan und haben ihr geholfen in der Stadt Saporischschja einen Platz in einem psycho-neurologischen Vorschulzentrum für ihn zu bekommen. Jedes halbe Jahr muss sie für zwei Monaten dorthin fahren. Für die Zeit dort mietet sie sich ein Zimmer, wo sie dann mit Witalij wohnt. Morgens früh muss sie den Jungen hinbringen und abends holt sie ihn wieder ab. Viele Therapeuten, Lehrer und Psychologen beschäftigen sich mit dem Kleinen, und man kann sogar schon Fortschritte sehen, sagt sie mir. Witalij fängt an zu sprechen.

Ich frage, wie sie es schafft, finanziell über die Runden zu kommen. Sie zuckt nur mit den Schultern und sagt: „Meine Eltern helfen mir, und Witalij erhält eine Waisenrente. Ich bin froh, dass wir für das Zentrum kein Geld zahlen müssen, nur für den Aufenthalt in Saporischschja. Irgendwann werde ich auch arbeiten gehen können, und dann wird es uns gut gehen. Sie schaut sehr positiv in die Zukunft. Sie besucht manchmal eine Psychologin, die ihr sehr hilft. Der kleine Witalij kommt kurz zu uns, denn er vermisste wohl seine Mutter. Er ist sehr schüchtern, hat aber immer wieder ein breites Lächeln im Gesicht. So ein kleiner Sonnenschein.

Damit der Kleine seine Mutter nicht weiter vermissen muss, gehen wir zur Spendenübergabe über.

Im Namen des Vereins EuroMaidan NRW e.V. und all den Spendern übergeben wir an die Witwe Marina einen Hilfsbetrag in Höhe von 350,00€. Damit kann sie weitere Fahrten nach Saporischschja finanzieren und etwas Schönes oder Nützliches für den Kleinen kaufen. Marina ist überwältigt und bedankt sich immer wieder für Eure Unterstützung bis wir endlich die Tür hinter uns schlossen.

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Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

Spenden bitte über PayPal: hilfsprogramm.de.ua@gmail.com

Jetzt einfach, schnell und sicher online bezahlen – mit PayPal.

oder per Banküberweisung – Spendenkonto: IBAN-Nr. DE12380601861502025011, BIC GENODED1BRS, Volksbank Bonn-Rhein-Sieg eG, Bonn – Kontoinhaber: EuroMaidan NRW e.V. – Verwendungszweck : Hilfsaktion Witwen

Herzlichst

Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

Spendenübergabe an Witwe Taja Parschenko mit zwei Söhnen – Jakymiwka, 10.04.2015 – Bericht 30/2016

Auf dieses Treffen freue ich mich ganz besonders! Unser erstes Treffen war am 10.04.2016, hier könnt ihr den Bericht nachlesen: Bericht 30/2015 vom 10.04.15.

Taja empfängt uns ganz herzlich, so dass man das Gefühl hat, als ob wir uns erst gestern verabschiedet hätten. Sie hat sich überhaupt nicht verändert. Ein breites Lächeln, ein warmer Blick und eine feste Umarmung.

Hier hat sich die Situation kaum verändert, denn bis heute hat sie noch keine Dokumente erhalten, die bestätigen, dass ihr Ehemann sich in der ATO-Zone befand und dass er die Ukraine verteidigt hat. Ohne diese wichtigen Dokumente erhält sie keine Rente für ihre Söhne, und das bedeutet, dass ihr gar nichts zusteht! Darüber erzählt Taja ganz ruhig, und ich spüre nicht mal, dass sie darüber sauer oder wütend ist. Sie bewahrt einen kühlen Kopf und gibt nicht auf. Jedoch hofft sie, dass sie es irgendwann doch noch schaffen wird, die bürokratischen Hürden zu überwinden.

Sie lebt nach wie vor bei ihrer Schwiegermutter, aber vor kurzem hat sie angefangen, ein 100 Jahre altes Haus zu renovieren bzw. sanieren. Alles wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Das Haus gehört der Familie ihres verstorbenen Mannes. Sie hofft, dass es irgendwann bewohnbar sein wird und dass sie mit ihren Kindern dort einziehen kann. Es ist ziemlich klein, aber nicht so klein wie hier in der Wohnung der Schwiegermutter, wo sie sich zu dritt ein Zimmer teilen müssen. Eine Wohnung von der Stadt ist auch nicht in Sicht.

Der kleine Spartak ist jetzt zwei, und er lacht und schmust viel mit seiner Mutter. Für den Kindergarten ist er noch zu klein. Taja wartet auf einen Platz für ihn, und erst dann kann sie sich Arbeit suchen.

Ihr älterer Sohn (12) ist leider nicht Zuhause, denn er ist in der Sportschule, wo er jeden Tag für mehr als zwei Stunden das Freistilringen hart trainiert. Er möchte später ein Sportlehrer werden.

Taja besuchte Psychologen, um ihr Trauma zu bewältigen. Das half ihr sehr, den Stress-Stau zu bewältigen. Sie verbrachte zehn Tage mit ihren Kindern in den Karpaten. Diese Reise wurde für sie von ehrenamtlichen Helfern gespendet. So einen Luxus kann sie sich und ihren Kindern selber nicht leisten. Schön, dass es auf dieser Welt noch gute Menschen gibt!

Taja erhält von uns für ihre zwei Söhnen eine Summe in Höhe von 400,00€. Sie bedankt sich für die Hilfe und ist sehr gerührt, dass ihr Schicksal nicht vergessen wurde und dass ihr verstorbener Mann nicht in Vergessenheit geraten ist!


Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

Spenden bitte über PayPal: hilfsprogramm.de.ua@gmail.com

Jetzt einfach, schnell und sicher online bezahlen – mit PayPal.

oder per Banküberweisung – Spendenkonto: IBAN-Nr. DE12380601861502025011, BIC GENODED1BRS, Volksbank Bonn-Rhein-Sieg eG, Bonn – Kontoinhaber: EuroMaidan NRW e.V. – Verwendungszweck : Hilfsaktion Witwen

Herzlichst

Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.