Spendenübergabe an Witwe Lesja Ruda – Schytomyr 12.10.2016 – Bericht 33/2016

Ich war schon sehr gespannt auf dieses Treffen, weil ich sehr oft an Lesja zurückdenken musste. Über das erste Treffen am 30.03.2015 könnt ihr hier nachlesen: Bericht 12/2015.

Für den heutigen Tag sind insgesamt fünf Treffen in der Stadt Schytomyr vereinbart. Es läuft nicht alles nach Plan, denn Oleg Boyko arbeitet jetzt als Verkäufer und kann mich während meiner Reise nicht begleiten, und unser Fahrer Alexander, der uns immer herumfuhr, ist auch nicht verfügbar. Die Nervosität steigt in mir, ich werde immer unsicherer, denn die Spender und der Verein haben mir diese Aufgabe anvertraut, und gerade stehe ich hier und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Mein Telefon klingelt, Oleg Boyko ist dran und sagt, dass wir uns startklar machen sollen, denn gleich würde jemand kommen, um uns abzuholen. Alex und ich gehen nach unten, und dann kommen uns auch schon Olga Litwin und die Witwe Natalija Ewpak entgegen, die wir an diesem Tag kennenlernen. Natalija Ewpak hatte von unserem Problem erfahren und sich bereit erklärt, uns mit ihrem Auto den ganzen Tag herumzufahren. Dafür möchten wir uns im Namen des Verein EuroMaidan NRW e.V. bei der Kriegswitwe Natalija Ewpak ganz herzlich für diese tatkräftige Unterstützung bedanken!

Lesja Ruda ist 28 Jahre alt, und wir treffen uns in ihrem Zuhause in Schytomyr, wo sie am 1. Dezember 2015 eine 19 qm große Wohnung für sich und Jegor (4) erhalten hat. Ihre Wohnung besteht aus einem Zimmer, das sehr geräumig ist. Die Küche ist ziemlich klein. Wir setzen uns ins Wohn- und gleichzeitig Schlafzimmer.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Jegor ist nicht Zuhause, denn er ist im Kindergarten, welchen er seit September 2016 besucht.

Ab  2017 wird Lesya arbeiten gehen, und dann wird es den Beiden finanziell auch besser gehen, aber derzeit ist die Situation immer noch angespannt. da an allen Ecken und Kanten noch etwas fehlt. Die Renovierung war sehr teuer, die nötigen Möbel hat sie aber auch schon besorgt.

Dennoch macht das alles hier Lesya nicht glücklich, denn sie vermisst ihr Dorf, die Menschen, die sie dort kannte, und menschlicher Umgang generell. Hier in der Stadt ist alles anders, es gab sogar schon Probleme im Kindergarten, weil die erwartet hatten, dass Lesja Schmiergeld zahlt. Das hat sie aber nicht getan und hat das Problem auf ihre ehrliche Art geregelt. Am Wochenende fährt sie immer zu ihren Eltern, die Fahrt dahin dauert zwar über eine Stunde, aber das ist ihr egal, denn dort fühlt sie sich wohl. Die Menschen sind verständnisvoll zu ihr, jeder grüßt jeden und nimmt sich Zeit für ein Gespräch. Sie versteht nicht, warum die Menschen und Behörden in der Stadt sich so abweisend gegenüber anderen verhalten. Das zerreißt ihr das Herz, welches sowieso schon von unendlichem Schmerz erfüllt ist. Sie hat so das Gefühl, als ob ihr Leben stehen geblieben sei. Sie vermisst ihren Ehemann so sehr. Alles hier ist ihr nicht lieb genug.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wir gehen zur Spendenübergabe über, und im Namen des Verein übergeben wir an Lesja 300,00€ für Jegor. Sie bedankt sich herzlich für diese Hilfe, die sie auch sehr gebraucht hat.

Wir danken Euch herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

Spenden bitte über PayPal: hilfsprogramm.de.ua@gmail.com

Jetzt einfach, schnell und sicher online bezahlen – mit PayPal.

oder per Banküberweisung – Spendenkonto: IBAN-Nr. DE12380601861502025011, BIC GENODED1BRS, Volksbank Bonn-Rhein-Sieg eG, Bonn – Kontoinhaber: EuroMaidan NRW e.V. – Verwendungszweck : Hilfsaktion Witwen

Herzlichst

Noelie Uhlmann und Euer Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.

Hinterlasse einen Kommentar