Spendenübergabe an Witwe Natalia B. und ihre 4 Kinder am 14.10.2015 im Gebiet Chmelnizkij, Bericht 65/2015

Ich beginne diesen Bericht mit dem Ausspruch: „Am A… der Welt – mitten in der Ukraine!“

Ich wurde zu diesem Treffen von Jurij Krawtschuk gefahren und begleitet. Ohne fremde Hilfe hätte ich nie die Witwe mit ihren vier Kindern gefunden. Wir fuhren ein paar mal falsch, aber dann fanden wir das Dorf, wo die Familie lebt. Als wir in dem Ort angekommen waren, mussten wir sie gezwungenermaßen nochmal anrufen, da wir wieder mal nicht weiter wussten. Ihre ältesten Kinder schnappten sich daraufhin ihre Fahrräder und kamen uns entgegen. Das war wirklich eine gute Idee.

Damit ihr nachvollziehen könnt, warum es so schwer war, erkläre ich es euch ganz kurz: Unglaublicherweise heißen drei Dörfer in dieser Gegend gleich. Um zu dem Dorf zu kommen, zu welchem wir hin mussten, mussten wir erstmal einige Felder überqueren, durch einen Wald, und danach an einem Friedhof vorbei fahren. Kein einziger Mensch war zu sehen, nur Totenstille um uns herum. Als das alles hinter uns war, standen wir da, und es gab nur einen Feldweg nach links oder rechts. Sogar Jurij, der selber aus dieser Gegend kommt, wusste nicht mehr weiter. Aber am Ende ging alles gut, und wir standen auf dem kleinen Berg, wo die Witwe auch wohnt.

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Wir schauten uns zuerst um. Es ist ein mittelgroßes Haus, welches von außen ganz gut aussieht. Ein großes Grundstück, eine provisorische Dusche für die Sommerzeit und ganz viel Platz, wo die Kids sich austoben können. Die Witwe Natalia B. bat uns rein, und da drinnen sah es schon ganz anders aus. Es war ein sehr altes Haus.

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Ein Badezimmer wurde gerade gebaut, wobei die örtlichen Volontäre der Witwe helfen und regelmäßig zu Besuch kommen. So was zu hören freute mich sehr. Jeden Monat bekommt sie von den Volontären auch 100,00 € ausgezahlt, so dass sie immer etwas zusätzliches Geld zur Rente hat.

Wir setzten uns im Wohnzimmer an den Tisch, wo ein Fernseher steht. Die Kinder machten es sich auf dem Sofa bequem, schauten und hörten uns sehr neugierig zu. Natalia B. ist 31 Jahre alt und hat vier Kinder. Maksim ist 13, Anschelika ist 11, Igor ist 8 und Pawlik, der immer lacht, ist gerade 7 Jahre alt geworden. Eine große Familie, die sehr vielfälltig ist.

Die zwei ältesten Kinder stammen aus erster Ehe, die leider gescheitert ist. Danach lernte sie ihren verstorbenen Ehemann, den Soldaten Mykola (41) kennen. Er lebte auch hier im Dorf, und so kamen die beiden zusammen. Mykola kaufte dieses Haus, damit alle ausreichend Platz haben. Er liebte die Kinder sehr, und zusammen mit Natalia bekamen die beiden noch zwei Kinder.

Aus irgendeinem Grund, der ihr immer noch nicht klar ist, wurde er am 28.01.2015 in die Armee einberufen und musste in die ATO- Zone gehen. Als er in Lwiw ankam, wurde beschlossen, dass er dort auf dem Truppenübungsplatz (“Poligon”) bleiben sollte. Vielleicht lag es an seiner Erfahrung, welche er an Neulinge weitergeben sollte, um sie für die Kriegszone auszubilden.

Einmal besuchte Natalia ihn sogar mit den Kindern. Sie planten schon einen zweiten Besuch, als die Nachricht kam, dass ihr Mann bei einer Übung auf dem Truppenübungsplatz verunglückt ist. Am 08.04.2015 starb er im Krankenhaus an seinen starken Verletzungen.

„Mein Mann war ein sehr lieber Mensch, er hatte einen wundervollen Charakter, er war etwas ganz Besonderes.“

Wir unterhalten uns über den Ort, wo sie wohnt und über ihre Kinder. Nachdem wir uns noch etwas mit den Kindern unterhalten hatten, die richtig Leben und Fröhlichkeit austrahlen, plaudern, gehen wir zur Spendenübergabe weiter.

Im Namen des Verein EuroMaidan NRW e.V. zahle ich ihr 400,00 € aus. Die Witwe bedankt sich ganz lieb für die Spende. Für uns wird es langsam Zeit wieder zu gehen. Wir möchten uns ganz herzlich bei Familie Krawtschuk und Didenko für die Hilfe und Unterstützung bei diesen Übergaben bedanken. Ohne eure Hilfe, hätten wir es bestimmt nicht geschafft. Danke für alles!

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Wir danken Euch ganz herzlich für Eure bisherige Unterstützung, Euer tolles Engagement und die praktische Hilfeleistung, welche diese und andere Witwen und deren Kinder in der Ukraine gerade so dringend benötigen – und hoffen natürlich auf weitere Spenden.

Spenden bitte über PayPal: hilfsprogramm.de.ua@gmail.com

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oder per Banküberweisung:
Spendenkonto: IBAN-Nr. DE12380601861502025011, BIC GENODED1BRS, Volksbank Bonn-Rhein-Sieg eG, Bonn – Kontoinhaber: EuroMaidan NRW e.V. – Verwendungszweck : Hilfsaktion Witwen

Herzlichst

Noelie Uhlmann und das Team “Deutschland für die Ukraine” sowie “EuroMaidan NRW e.V.”

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